Ein besonderes Weihnachtsgeschenk gab es für unseren „Effzeh“ in der Winterpause. Denn das Grafengehaiger Eigengewächs kehrt nach vielen Spielzeiten in Selbitz und Kasendorf aus der Landesliga zurück zu seinem Heimatverein.

Mit dem SVG konnte er bereits in der Vergangenheit viele Erfolge und zwei Aufstiege feiern – eine Geschichte, an die er sicher anknüpfen möchte. Wir freuen uns, mit ihm wieder einen Freund und guten Typen mehr bei uns zu haben und sind uns sicher, dass er uns sportlich sehr viel weiter bringen wird. Im Namen des gesamten FC Frankenwald: Herzlich willkommen zurück, Sebastian!

Quelle: anpfiff.info

Nach zweieinhalb Jahren verlässt Sebastian Wirth den SSV Kasendorf und kehrt zu seinem mittlerweile fusionierten Heimatverein nach Grafengehaig zurück. Während sich der Trainer des FC Frankenwald, Fabian Rauh, über einen erfahrenen Neuzugang freuen kann, muss das Tabellenschlusslicht der Landesliga zukünftig ohne den Innenverteidiger auskommen. Mit dem FC hat der 26-Jährige nun ehrgeizige Ziele.

„Wir werden in der Rückrunde die Relegation anstreben“, plant Sebastian Wirth mit dem FC Frankenwald noch einen Sprung in der Tabelle. Als Tabellendritter liegen die Frankenwäldler in der Kreisklasse West im Hofer Spielkreis drei Zähler hinter dem Konkurrenten aus Enchenreuth. Platz eins scheint dagegen bereits fest an die Spielgemeinschaft Ort/Oberweißenbach vergeben zu sein. Da macht sich der 26-Jährige bei neun Punkten Rückstand und nur noch elf ausstehenden Spielen wenig vor, zudem der Tabellenführer noch ein Nachholspiel hat und auch der TSV Presseck in der Tabelle noch vorbeiziehen kann. Da kommt der ambitionierten FC-Elf, die trotz der 16 Tore von Torjäger Claus Krumpholz im Vergleich zu den beiden führenden Teams etwas die Torgefahr abgeht, eine höherklassige Verstärkung gerade Recht, auch wenn sich die zukünftige Rolle von Sebastian Wirth in seiner neuen, alten Mannschaft erst noch in der Vorbereitung herauskristallisieren wird. „Ich werde wohl Sechser spielen, aber konkret ist das alles noch nicht“, hat der ehemalige Kasendorfer die ihm zugedachte Aufgabe noch nicht näher mit Fabian Rauh besprochen, was allerdings auch nicht sonderlich überrascht. Schließlich kennt der FC-Coach seinen Neuzugang noch bestens aus gemeinsamen Selbitzer Tagen. Zwischen 2013 und 2014 kickten beide Defensivspezialisten zusammen für die Hochfranken in der Bayern- und Landesliga.

Treibende Kraft war der FC-Coach bei der Rückholaktion jedoch nicht, auch nicht Bruder und Spielleiter Christoph Wirth. So liegt die Vermutung zumindest nahe. Doch letztendlich waren es die beiden FC-Vorstände Jürgen Goller und Stefan Rothert, die den gebürtigen Grafengehaiger zur Rückkehr in den Frankenwald bewegen konnten. Überraschend ist dabei vielleicht nur der Zeitpunkt, aber nicht der Wechsel an sich, denn der Kontakt in die Heimat ist in den letzten Jahren nie abgerissen. „Das Interesse und der Kontakt war immer da“, macht Sebastian Wirth zu seiner Verbundenheit zu seinem Stammverein Grafengehaig, der vor eineinhalb Jahren aus der Fusion mit der SG Gösmes-Walberngrün hervorgegangen ist, keinen Hehl. Ein Prozess, den auch der 26-Jährige genau beobachtet hat und lobende Worte über die Entwicklung des „Effzeh“ findet: „Hier wird professionell gearbeitet.“ Letztendlich spielten bei der Rückkehr in die Heimat aber auch andere Punkte eine Rolle: Da wären die 40 Kilometer einfach vom Kulmbacher Oberland bis ins Thurnauer Land. Da war aber auch die eigene Unzufriedenheit mit der eigenen aktuellen Situation. „Ich war einfach mit mir selbst unzufrieden“, gibt Sebastian Wirth unumwunden zu: „Das letzte halbe Jahr verlief rein sportlich einfach chaotisch.“ Nachkarten oder gar ein schlechtes Wort über seinen Ex-Club will Sebastian Wirth aber keineswegs verlieren. Vielmehr blickt er mit etwas Wehmut auf die zwei Spielzeiten zuvor zurück: „Kasendorf war eine sehr schöne Zeit. Ich habe mich dort immer pudelwohl gefühlt.“ Unter Spielertrainer Markus Taschner hielten die Kasendorfer zwei Mal die Liga.

Danach schaut es in der aktuellen Spielzeit nicht aus: Abgeschlagen liegen die Kasendorfer in der Winterpause auf dem letzten Tabellenplatz. Ein Fakt, den Sebastian Wirth im letzten halben Jahr gerne ausblendete: „Wenn man verliert, schaut man eher ungern auf die Tabelle.“ Gerade einmal acht Punkte konnten die Schwarz-Weißen nach der Hinrunde auf die Habenseite bringen. Nicht viel – zum Überleben wohl zu wenig. Die Elf von Trainer Christoph Wächter benötigt daher in der Rückrunde fast schon ein Wunder, um den Klassenerhalt noch zu schaffen – zumindest einen ordentlichen Kraftakt. Schon zu Saisonbeginn sprachen viele von einer schweren Saison für den Vorjahresdreizehnten, der damals mit einem starken Endspurt noch die Klasse hielt. Ein Kunststück, das Sebastian Wirth grundsätzlich auch in dieser Saison nicht ausgeschlossen hätte: „Klar, die Liga geht immer weiter nach vorne und die Nürnberger Vereine investieren viel Geld in ihre Mannschaften, aber das ist letztendlich nicht der ausschlaggebende Grund. Wir hatten schließlich auch in dieser Saison eine gute Mannschaft.“ Für den Innenverteidiger wurden die Schwarz-Weißen daher oft schlechter gemacht als sie wirklich waren. Aber Pleiten wie das 1:7 gegen Baiersdorf trafen die Elf zum Saisonbeginn schon schwer. An was es letztendlich lag? Fehlt den Kasendorfern schlichtweg die Kraft? „Letztendlich konnten wir den schwachen Start nicht mehr reparieren“, geht der Blick des 26-Jährigen jetzt jedoch erst einmal nach vorne. Kreisklasse statt Landesliga: Bereits vom Abschied vom höherklassigeren Fußball will Sebastian Wirth im Zusammenhang mit seinem Wechsel aber nicht sprechen. Auch nicht von einer reinen Durchgangsstation. „Ich will einfach längere Zeit mit meinen Kumpels zusammenspielen. An die Landesliga denke ich jetzt erst einmal nicht“, bringt es der FC-Neuzugang noch einmal auf den Punkt. Nach einem wenig erfolgreichen Halbjahr will er nun zusammen mit der Frankenwald-Elf ein umso erfolgreicheres folgen lassen.