Nach der Fusion läuft es beim neu gegründeten FC Frankenwald super. Vereinsverantwortliche, Mitglieder, Betreuer und vor allem Spieler sind auf einer Wellenlänge und lassen das Vereinsleben wieder aufblühen. Mit einer sehr aussichtsreichen sportlichen Situation und mehreren clubinternen Veranstaltungen ist der FC Frankenwald jetzt schon eine angesehene Anlaufstelle für viele Fußballbegeisterte.

Vor etwas mehr als einem halben Jahr hat ein jeder wohl bei der 1. Vereinssitzung des FC Frankenwald nicht im Ansatz mit diesem Erfolg gerechnet – Doch der neu gegründete „EFFZehh“, wie ihn die Spieler gerne betiteln, steht nach 16 Partien in der Kreisklasse West auf dem 2. Tabellenrang. Man merkt den Kickern des FC einfach bei jedem Aufeinandertreffen die Freude am Fußball spielen an – besonders auch der Frohsinn mit seinen Mitspielern wieder am Platz zu stehen ist erkenntlich. „Wir haben einfach von Anfang an sehr gut zusammengearbeitet sodass ein jeder sofort gut vom anderen Verein aufgenommen wurde“, so Krumpholz über die Anfänge im neuen Verein. „Was aber am aller meisten Spaß macht“, gibt FC-Kapitän unumwunden zu, „ist das Kabinenselfie nach einem Sieg“. Schon ganze zehn Mal konnten die Facebookanhänger des Fusionsvereines die glücklichen Spieler in der Umkleide nach einem Sieg begutachten. „Ja das ist schon zu einem richtigen Ritual bei uns geworden“, so Krumpholz über eine neu eingeführte Tradition bei den Frankenwäldlern.

Doch nicht nur unter den Spieler ist die Kameradschaft im Verein ein Muss – zuletzt besuchten Spieler und Fans mit einem Reisebus und insgesamt über 40 Leuten das Winterdorf in Bayreuth und ließen die Saison mit einem gemütlichen Umtrunk am Markt ausklingen. Doch auch eine weitere Tradition beider Mannschaften sollte weiter am Leben belassen werden. Insgesamt 35 Spieler fanden sich zu einer besinnlichen Kabinenweihnachtsfeier im Grafengehaiger Umkleidetrakt ein und feierten den überragenden 2. Tabellenplatz. Diesen hätten viele am Anfang der Saison nicht für möglich gehalten, weshalb auch vor der laufenden Serie kein konkretes Ziel von Vereinsseite aus datiert wurde. „Der Verein hat uns alle Möglichkeiten offen gelassen, an oberster Stelle stand eine gute Kameradschaft zu bilden“, so Thomas Wind über die Anfänge bei seinem alten bzw. neuen Verein. „Doch von Beginn an wollten meine Spieler oben mitspielen und haben sich auch selber ein Ziel gesetzt“, so der Trainer der 1. Mannschaft weiter. Claus Krumpholz, der zu einer festen Größe im Team geworden ist, kann diese Aussage nur bestätigen: „Ich persönlich habe immer ein Ziel vor Augen. Ein Platz an dritter oder fünfter Stelle ist für mich kein Ziel, ich und die Mannschaft möchte dieses Jahr um den Aufstieg mitspielen!“.

Bester Sturm – zweitbeste Defensive

Klar ist auch, dass der Erfolg nicht von alleine kommt. Mit einer gesamtheitlichen und geschlossenen Mannschaftsleistung kämpft sich der FC Frankenwald von Sieg zu Sieg. Genau diese Kompaktheit in der kompletten Mannschaft sieht Trainer Wind als Schlüssel für den Erfolg. „Ich könnte nun eigentlich jeden einzelnen Spieler aus der Mannschaft herausheben und loben, doch am Ende gewinnt nur das Team zusammen“, bringt Wind eine alte Fußballerweisheit wieder auf den Tisch. Besonders die ausgeglichene Mischung aus Jung und Erfahrenen macht den „Effzeh“ in dieser Liga so stark. Auch wenn FC-Übungsleiter Wind nicht einzelne Namen nennen möchte, fallen doch die Namen der Stützen im Team: „Gerade Carl Philipp Dietzel als bester Vorlagengeber oder Claus Krumpholz als bester Torschütze mit jetzt schon 27 Treffern in der Liga, machen eben den gewissen Unterschied aus. Zu diesen Spielern kommt auch noch unser Eigengewächs, Max Hagen, der für sein Alter auch schon sehr weit ist und uns viel hilft, hinzu!“.

Doch weiß der langjährige Trainer, der bereits sieben Jahre beim SV Grafengehaig als Coach aktiv war auch, dass es nicht nur mit jungen Wilden geht: „Stark machen uns vor allem die Erfahrenen im Team. Mit Manu Narr, Thomas Rodler, Marco Wirth und Markus Reuther, haben wir einige Spieler in unseren Reihen, die bereits schon über der Kreisklasse aktiv waren und den jungen Spielern immer wieder die nötige Unterstützung bieten!“ Beklagen kann sich der 51-jährige somit überhaupt nicht – schaut man sicher vor allem die Trainingsbeteiligung beim FC Frankenwald an, erkennt man sofort die Freude am Fußball bei den Spielern. Mit ca. 20 Mann pro Einheit können die beiden Trainer, Thomas Wind und Stefan „Staaner“ Weiß viele taktische und spielerische Akzente setzen. „Wir hatten von Anfang an Erfolg gehabt, dass hat uns natürlich auch geholfen schneller zusammen zu wachsen“, so Claus Krumpholz weiter über die positive Trainingsbeteiligung. Wird lediglich die derzeitige Torwartsituation beim FC betrachtet, so läuft ein manchen Trainer das Wasser im Munde nur zusammen. Generell sind vier Torhüter pro Training mit am Start und stehen den Coaches zur Verfügung. Da zumeist aber nur auf zwei Tore gespielt wird, handelten die beiden Übungsleiter sofort und engagierten Thilo Scheler als zusätzlichen Torwarttrainer.

Bereits jetzt im Dezember kann Trainer Wind schon vier Neuzugänge für die anstehende Rückrunde vorstellen, auch wenn hiervon zwei verletzungsbedingte Rückkehrer darunter sind. Zum einen wird Innenverteidiger, Marco „Mirco“ Wirth (Mittelfußbruch) wieder ins Training einsteigen und zum anstehenden Rückrundenstart gegen den VfB Helmbrechts wohl wieder voll einsatzfähig sein. Weiterhin stößt Torhüter, Tim Müller (Handverletzung), wieder hinzu und komplementiert das insgesamt fünfköpfige Torwartteam. Zu diesen beiden wieder genesenen Kickern, stoßen dennoch zwei weitere „Vereinsrückkehrer“ dazu. Steffen Hagen, der seinen Pass in Richtung Würzburg mitgenommen hatte, wird in der Rückrunde nun wieder öfters zur Verfügung stehen. Außerdem konnte Thomas Wind seinen alten Weggefährden, Florian Schütz (1. FC Hohenberg) wieder zurück gewinnen. Denn mit Schütz feierte der 51-jährige Übungsleiter bereits einige Höhen und Tiefen beim SV Grafengehaig. Gerade auch auf Grund dieser Tatsache, dass nun noch mehr das Konkurrenzgeschäft angekurbelt wird, möchte Wind im Jahr 2016 nochmals voll angreifen. Besonders das erste anstehende Spiel und Derby gegen den VfB Helmbrechts lassen den erfahrenen Coach schon träumen. „Wir sind jetzt schon absolut heiß auf dieses Spiel und freuen uns riesig drauf. Der große Platz und eine hoffentlich gute Atmosphäre werden uns hier auch wieder in die Karten spielen!“, so Wind der damit den 4:0 Hinspiel-Sieg im Derby anspricht. Starten wird der FC Frankenwald wieder am 02. Januar mit einem lockeren Soccerpark-Training, wonach die Stadtmeisterschaft in Helmbrechts folgt, bei der die beiden direkten Konkurrenten bereits zum ersten Mal im Jahr 2016 aufeinander treffen werden.

Quelle: anpfiff.info von Rico Raithel