Christoph Wirth tritt ab: „Werde aber weiter unterstützen“

2021-10-06T10:36:13+02:0015. Oktober 2020|

Beim FC Frankenwald 2 werden bereits jetzt die Weichen für die künftige Spielzeit gestellt. Dabei wird sich Christoph Wirth vom Traineramt zurückziehen und die Suche nach einem Nachfolger ist derzeit voll in Gang. Was sich der scheidende Coach wünscht und wie seine Zukunftsplanung aussieht, verrät er im anpfiff-Interview.

Von Hans-Jürgen Wunder (www.anpfiff.info)

Christoph Wirth ist fest im Frankenwald verwurzelt. Bereits 2014 hat er das Amt des Spielleiters beim SV Grafengehaig – einer der Vereine, die sich dann zum FC Frankenwald zusammenfanden – übernommen und ist unter neuer Konstellation beim Kreisligisten noch heute in dieser Funktion tätig. Zusätzlich übernahm er 2018 das Traineramt bei der FC-Reserve, und zwar mit großem Erfolg. Bereits im ersten Jahr glückte ihm mit der Zweiten der Aufstieg in die Kreisklasse und derzeit steht er mit seiner Truppe auf einem Nichtabstiegsplatz. Allerdings zehrte der große Einsatz für seinen Heimatverein an ihm, zumal er hin und wieder noch selbst die Fußballschuhe schnürt. „Ich bin beruflich mitten in einer Fortbildung, sitze zudem im Gemeinderat und meine Frau möchte mich eigentlich auch öfters sehen“, nennt er die Gründe, die ihn bewogen haben, seinen Abschied zu verkünden.“ Freilich ist von seiner Seite nicht geplant, sich vollständig ins Private zurückzuziehen. „Ich bleibe natürlich weiter Spielleiter und werde helfen, wo es geht. Nur muss ich dann eben nicht dreimal unter der Woche auf den Sportplatz, sondern habe mehr Freiraum für die Dinge, die zuhause liegengeblieben sind.“

Rückschlag im Abstiegskampf

Es könnten nervenaufreibende Restmonate für den 34-Jährigen beim Kampf um den Klassenerhalt werden. Unterschätzt hatte er die Aufgabe, mit dem Neuling die Liga zu sichern, ohnehin nie. „Ich habe immer gesagt, dass es höher zu bewerten ist, die Klasse zu halten als aufzusteigen.“ Gerade bei der Fortsetzung der Runde setzte es mit der 2:3-Niederlage beim Vorletzten TSV Köditz einen empfindlichen Dämpfer. „Ich frage mich jetzt noch, wie wir das Spiel verlieren konnten. Sicher hatte sich der Gegner gut verstärkt, aber wir waren die klar bessere Mannschaft.“ Auch die lange Pause dient für ihn nur bedingt als Erklärung, weil sie ja alle Mannschaften betraf. Jetzt hat sich die Situation etwas zugespitzt, auch wenn die beiden direkten Abstiegsplätze noch weit entfernt sind. Weitere Hoffnung gibt, dass die drei Frankenwald-Teams personell derzeit weitgehend aus dem Vollen schöpfen können. „Das habe ich noch nicht erlebt. Für das kommende Wochenende haben wir 15 Mann für die Erste, 16 für die Zweite und zehn für die Dritte, die ja mit neun Spielern antritt“, freut sich der Spielleiter.

Trainersuche läuft

„Wir sind derzeit mit zwei Kandidaten im Gespräch. Aber das Rennen ist im Grunde völlig offen“, gibt der gebürtige Kulmbacher eine Wasserstandsmeldung ab. Wichtig sei ihm, dass sein Nachfolger mit den „Besonderheiten“ bei einer Reservemannschaft zurechtkommt. Soll heißen, die sportlichen Ziele unter der Gesamtbilanz unterzuordnen und auch einmal eine Kröte zu schlucken, wenn ein Leistungsträger abgegeben werden muss. „Wichtig ist auch, dass menschlich eine Basis da ist“, sagt Wirth, für den das größte Abschiedsgeschenk der Klassenerhalt wäre. Und obwohl er seinem Heimatverein immer „verbunden bleiben wird“, kann er sich durchaus vorstellen, irgendwann eine Trainerposition außerhalb des Frankenwaldes zu übernehmen.