Auch in diesem Jahr packten Kicker und Freunde des FC Frankenwald die Reisekoffer und brachen in eine europäischen Fußballmetropole auf. Nach London und Barcelona war in diesem Jahr das Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand dran. Und bekanntlich hat jemand, der eine Reise gemacht hat, viel zu erzählen.

Quelle: anpfiff.info
Von Hans-Jürgen Wunder

Es war eine bunte Truppe aus dem Frankenwald, die sich am letzten Freitag aufgemacht hatte, die Alpen per Flugzeug zu überqueren. „Bei uns war eigentlich alles dabei. Vom Jugendspieler bis zu Freunden des Vereins und Edelfans“, berichtet FC-Spielleiter Christoph Wirth. Dabei übernahm sogar ein Mann einen Teil der Organisation, der normalerweise mit den FC-Fußballern wenig zu tun hat. „Rainer Doppel hat sich irgendwann der Gruppe angeschlossen und kümmert sich jetzt beispielsweise um das Hotel.“ Denn der Aufwand, die Abläufe zu steuern, ist mittlerweile immer größer geworden. „Es hat vor sieben Jahren einmal mit sechs Mann begonnen. Wie wollten die Winterpause für eine schöne Fahrt nutzen, sind nach London geflogen und haben uns ein Spiel von Fulham angesehen.“ Inzwischen ist die Gruppe auf 26 Reisende angewachsen. In den ersten Jahren waren Partien auf der Insel ganz klar favorisiert. Doch mittlerweile stellt man mehrere Alternativen zur Auswahl und nimmt dann das beliebteste Reiseziel. Und dieses Jahr war eben Mailand der Favorit. Höhepunkt dabei war die Begegnung der einheimischen Inter, die in der Seria A am Sonntagabend den Tabellenzehnten Samdoria Genua empfingen.

Internationaler Flair

Bereits am Freitag ging es nach Bayreuth, von dort nach Nürnberg zum Flughafen und von dort schließlich per Flieger in südliche Gefilde – für 7,99 Euro für einen einfachen Flug. „Das mag auch ein Grund gewesen sein, warum sich so viele Leute angemeldet haben. Insgesamt haben drei Übernachtungen mit Frühstück 140 Euro gekostet.“ Kernstück der Reisetruppe bildete die zweite Mannschaft des FC Frankenwald mit ihrem Coach Christoph Wirth, der sich ebenfalls um die Organisation kümmerte. „Das ist bei einer so großen Gruppe nicht ganz einfach. Wir mussten etwa die Plätze für das Restaurant am Abend schon vorbestellen, damit wir auch zusammensitzen können.“ Allerdings gab es nach dem Essen genügend Freiraum für einen Bummel. „Da sind die Jungs dann in die Pubs gezogen.“ Am nächsten Tag stand dann eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. „Mailand als Modestadt hat auch außerhalb des Fußballs unwahrscheinlich viel zu bieten“, schwärmt Wirth.

Zwischen Verdruss und Euphorie

Nach eineinhalb Stunden Fußmarsch erreichte die oberfränkische Abordnung am Sonntag dann den italienischen Fußballtempel. „Es war eigentlich schade, dass das Stadion nicht ausverkauft war. Trotzdem haben wir die Atmosphäre natürlich aufgesaugt. Ich schätze einmal, dass 55000 Zuschauer da waren und etwa 80000 reinpassen.“ Dabei sahen die fernreisenden Fußballanhänger eine kurzweilige Begegnung in der Seria A und lernten das Temperament der Tifosi kennen. Zumal es lange hin und her ging. „Die fiebern mit ihrer Mannschaft sehr intensiv mit, sind aber auch schnell am Diskutieren, wenn es nicht so läuft“, merkt Wirth mit einem Augenzwinkern an. Nach der späten einheimischen Führung glich Genua fast postwendend aus. Am Ende sorgte der Belgier Nainggolan dafür, dass die Inter-Fans beim 2:1-Sieg doch noch jubeln konnten. Für die Truppe aus dem Frankenwald war das allemal eine Reise wert. „Es gibt schon Vorschläge, wohin es im nächsten Jahr gehen könnte. Da beschränken wir die Teilnehmerzahl aber auf 20 Mann.“