Stephan Fießmann: Nach dem Fußball Mannschaft und Verein helfen

2021-10-06T10:36:07+02:0018. Oktober 2020|

Wenn man von Urgesteinen spricht, kommen einem als erstes Spieler im Alter jenseits der vierzig Jahre in den Kopf. Doch beim FC Frankenwald eben ein Spieler, der schon vor der Fusion mit Herzblut bei einem der Gründungsvereine mitwirkte und sich voll und ganz dem Verein hingab. Auch nach der aktiven Zeit als Fußballer möchte der 27-Jährige sich in den Dienst des Vereins stellen und Verantwortung übernehmen.

Von Maik Schneider (www.anpfiff.info)

Seine ersten Schritte in Fußballschuhen macht Stephan Fießmann mit neun Jahren, als er sich dem FC Wüstenselbitz anschloss. Seinem Ausbildungsverein hielt der taletierte Mittelfeldspieler bis zur A-Jugend die Treue. Doch als eines Tages der Anruf vom SG Gösmes-Walberngrüner Spielleiter Jens Fichtner kam, ob er sich einen Wechsel zu seinem „Heimatverein“ vorstellen könnte, musste er nicht lange überlegen. „Das Angebot im letzten Jahr A-Junioren, parallel in der Herrenmannschaft auszuhelfen, reizte mich schon sehr. Die SG war schon damals mein Verein und es natürlich eine Ehre für mich, endlich dort zu spielen“, blickt Stephan Fießmann freudig an den Beginn seiner Seniorenkarriere zurück. Natürlich gab es auch damals schon das ein oder andere Angebot von umliegenden Vereinen, die teilweise erstaunliche Besoldungen boten. Doch schon früh war für den ehrgeizigen Mittelfeldspieler klar: Das ist mein Verein und da werde ich bleiben!

Von Verletzungsorgen verschont geblieben

Der junge Kicker versuchte sich schnell im Verein und auch der ersten Mannschaft einzubringen. Obwohl es auf Grund seines Lehramtstudiums nicht immer möglich war am Training teilzunehmen. Das machte es ihm schwer einen Stammplatz zu erarbeiten. Aber das hinderte ihn nicht daran, Fußball zu spielen. „Auch in meiner Zeit als Stammspieler der ersten Mannschaft war ich trotzdem immer bereit, danach oder auch am nächsten Tag in der zweiten oder dritten Mannschaft auszuhelfen. Mir hat es einfach Spaß gemacht, mit dem Reservekollegen der alten Schule, als auch den jüngeren, in den beiden Mannschaften zusammen zu spielen“, blickt er auf die letzten Jahre zurück. Auch dass er nie lange Fußballpausen verzeichnen musste, freut den athletischen Mittelfeldakteur. Denn bis auf ein paar kleine Zerrungen und Bänderdehnungen im Sprunggelenkt blieb Stephan Fießmann von größeren Verletzungen verschont. Lediglich vor seinem Studium musste der Fußball etwas hinten anstehen, als er in einem Betrieb mit Schichtsystem arbeitete, ließ sich dies dann oft mit den Trainingszeiten nicht vereinbaren. So musste die ein oder andere Absage dann auch am Wochenende folgen. Dennoch brachte ihn auch die lange Corona-Pause nicht weg vom Sportplatz. Zwar hat er auch ein paar andere Hobbys gefunden, doch der Fußball bleibt wohl die Nummer eins. „Ich hab auch hier die Zeit genutzt um einfach mal etwas neues auszuprobieren. Ich war sehr viel wandern bei uns in der Gegend. Habe dort viele schöne Ecken entdeckt, die ich sonst wahrscheinlich nie gesehen hätte.“ Aber die Zeit mit den Kollegen vom FC Frankenwald vermisste Fießmann dennoch sehr. Besonders die „legendären Sportheimabende“ nach einem Spiel oder dem Training. Am Wohlsten fühlt er sich dann doch auf dem Platz und da im offensiven Mittelfeld. Egal ob auf der Außenbahn oder im Zentrum. Gerne hilft der Mittelfeldspieler aber auch in der Defensive aus, wobei der 27 jährige gesteht – „Der jüngste bin ich jetzt nicht mehr und die Schnelligkeit, die mich einmal ausgezeichnet hat, ist auch nicht mehr die, die sie einmal war. Ich glaube zwar, dass ich nicht unbedingt langsamer geworden bin, aber die Gunga werden heutzutage einfach schneller.“ Das soll ihn aber auch nicht daran hindern seinem Ziel, noch so viele Spiele wie möglich für den Verein zu absolvieren, nachzukommen.

Jetzt schon an später denken

Dass sich Stephan Fießmann keinen anderen Verein als den FC Frankenwald in seiner Agenda vorstellen kann, liegt wohl auch an der guten Mischung zwischen Alt und Jung im Verein. In allen drei Mannschaften hat man eine gute Mischung gefunden, damit auch jeder mit Spaß bei der Sache sein kann. „Besonders das Mannschaftsklima und der Zusammenhalt im Verein sind Hauptmerkmale die den FC Frankenwald ausmachen“ berichtet Fießmann mit stolz von seinen Farben. Deshalb macht sich Schoggo, wie er liebevoll von den Kollegen im Verein genannt wird auch schon die ersten Gedanken wie es nach der aktiven Karriere weitergehen kann. Denn bei der SG Gösmes Walberngrün hat er schon recht früh in das Ehrenamt schnuppern können und kümmerte sich als Spielleiter um die Geschicke hinter den Kulissen. „Ich habe das gern gemacht die Mannschaft da als Spielleiter zu Unterstützen, wenn ich mal aus irgendwelchen Gründen nicht spielen konnte. Ich denke, wenn ich irgendwann mal meine Fußballschuhe an den Nagel hänge, wäre diese Position bestimmt auch wieder eine Option um dem Verein und der Mannschaft weiter zu helfen.“ blickt Stephan Fießmann schon einmal in die Zukunft.

Abschließend wünscht sich der Frankenwälder das sich das Thema Corona so schnell wie möglich erledigt. Aber dazu wird wohl auch noch sehr viel Geduld gefragt sein und eben auch die eigenständige Bereitschaft, sich an die laufenden Hygieneregeln und Maßnahmen zu halten. „Auch wenn es teilweise widersprüchlich wirkt, sollten wir alle zusammenhalten und einfach die Regeln befolgen, die aufgestellt werden. Ich denke, nur so können wir langsam die Einschränkungen auflockern und wieder zum normalen Leben zurückkehren.“