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Gerechtes Unentschieden im neuen Derby

von Rico Raithel

Zum ersten Mal hieß es Derbytime beim TSV Presseck in dieser Saison. Dominik Bauer und seine neuformierte Mannschaft empfing einen weiteren Meisterschaftskandidaten aus der Kreisklasse West. Mit dem FC Frankenwald gastierte der hochgehandelte Fusionsverein, der sich vor der Saison nochmals gezielt mit einem namehaften Spielertrainer verstärken konnte. Mit Fabian „Alu“ Rauh stieß ein bayernligaerfahrener Spieler zum familiären Umfeld des FCF hinzu. Doch auch der TSV Presseck um deren Neu-Coach Dominik Bauer wusste vor der Saison auf dem Transfermarkt zu agieren. Eine fast komplett neue Elf wurde aus dem Abstieg heraus geboren. Und genau dieser Umschwung sollte bisher Früchte tragen. Denn mit neun Punkten rangierte der TSV vor dem Derby und Spitzenspiel auf einem akzeptablen vierten Tabellenrang. Der FCF hingegen konnte in vier Spielen einen Zähler mehr sammeln und setzte sich somit direkt hinter den Spitzenreiter aus Enchenreuth. Zum Bedauern von Fabian Rauh musste dieser auf seinen Mittelfeldakteuer Tobias Dietzel verzichten, der verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte. Auf der Gegenseite musste Bauer auch auf zwei Spieler verzichten – mit Ostwald und Hillebrandt fehlten dem neuen Übungsleiter zwei wichtige Stützen.

Krumpholz mit einem seiner vielen Abschlüsse. Diesmal passt er punktgenau zum 1:1.

Claus Krumpholz vergibt zwei riesen Bretter

Beide Trainer entschieden sich für ein klassisches und auch defensives 4-2-3-1-Spielsystem, bei dem die äußeren Mittelfeldspieler sehr weit außen und offensiv stehen sollten, um schnelle Konter einzuleiten. Doch gerade in den ersten Minuten wurden zumeist nur hohe und weite Bälle von den Hausherren veranschlagt. Die Gäste hingegen versuchten immer wieder über Spielertrainer Fabian Rauh, den kurzen Pass zu suchen. Doch zumeist wurde vom TSV sehr gut zugestellt, sodass ein langer Pass die einzige Lösung war. Doch genau dieses Mittel führte bereits in der zehnten Minute zu einer riesen Einschussmöglichkeit. Denn Krumpholz wurde von Dietzel in die Spitze geschickt und hatte nur noch Torhüter Standa vor sich, den er aber nicht überwinden konnte und ihn direkt anschoss. Nur eine Minute zuvor hätte wiederum Krumpholz den frühen Treffer für seine Farben markieren können, nach feinem Zuspiel von Villa. Doch auch hier stand der 2.10-Meter-Riese Stanislav Pavlicek wie ein Fels in der Brandung und wehrte den Versuch ab. Es dauerte bis zur 27. Minute, bis sich wieder etwas auf dem Platz tat. Denn lediglich Fehlpässe oder unnötige Dribbling prägten die Partie. Doch nach einem herrlichen Freistoß von Dietzel stand der hochaufgeschossene Tobias Peetz fast goldrichtig, doch er verpasste die Hereingabe nur um Zentimeter. Lediglich vier Zeigerumdrehungen später eine kuriose Szene und eine sehr ungeordnete TSV-Hintermannschaft. Torhüter Oelschlegel donnerte das Leder einfach über den kompletten Platz, wo Maxi Hagen durchstartete und den Abschlag direkt mit einer Flanke nach innen brachte. Doch wieder war es Kurmpholz, der das Leder zum Bedauern der mitgereisten Fans nicht im Tor unterbrachte. Kurz vor der Halbzeit dann aber doch ein Treffer. Zur großen Verwunderung aller aber für die Hausherren. Nach einer unglücklichen Kopfabwehr von Peetz, landete das Spielgerät genau in den Füßen von Christian Spindler, der überhaupt nicht zögerte und eiskalt und unhaltbar einschoss.

Stephan Fießmann mit einer engagierten Leistung im Derby.

Frühes Tor rettet die Gäste

Nur kurz nach dem Pausentee legten die Gäste los wie die Feuerwehr. Bereits in der 56. Minute hätte wieder einmal Krumpholz das Leder im Gehäuse von Pavlicek unterbringen können, doch bei diesem Versuch scheiterte er an einem TSV-Kicker, der sich passend auf die Linie positionierte und gerade noch klären konnte. Doch nur eine Minute später sollte es endlich klappen beim Torjäger des FCF. Nach Vorarbeit von Stephan Fießmann ließ es sich Krumpholz nicht mehr nehmen und schloss mit voller Wucht flach ab. Torhüter Pavlicek konnte nicht mehr schnell genug retten und war somit zum ersten und letzten Mal geschlagen an diesem Tag. Nach diesem Treffer kam bei den Gästen ein kleiner Hoffnungschimmer auf, der sich in einer Mittelfeldüberlegenheit ausschlug. Doch dem TSV Presseck merkte man nun die Wut im Bauch an – fast jeder Zweikampf endete mit einem Foul. Schiedsrichter Meyer hatte alle Hände voll zu tun und teilte eine Gelbe Karte nach der anderen aus. Auch aus diesem Grund verflachte die Partie etwas. Immer wieder wurden aussichtsreiche Angriffe mit Fouls gestoppt, wodurch beide Fanläger immer lauter und emotionsvoller wurden. Erst nach der Einwechslung von Jan Schmökel kam mehr Zug in das Spiel des FC Frankenwald. Er war es auch, der in der 79. Minute die letzte Chance des Spiels hatte. Nach einem Eckball von Dietzel landete das runde Leder auf einem Meter Höhe genau bei Schmökel, der nicht lange fackelte und volley abzog. Sein Schuss brachte jedoch auch nichts ein, sodass sich die beiden Spitzenmannschaften gerecht mit 1:1 trennten.

FC Frankenwald hapert mit Chancenauswertung

Wie auch Fabian Rauh in der Pressekonferenz nach dem Spiel erläuterte, sieht er seine Mannschaft in keinem Loch. Lediglich die Chancenauswertung, die auch im Spiel gegen den TuS SChauenstein eher mies war, brachte ihn etwas in Rage. Doch gegen den FCR Geroldsgrün will sich der langjährige Bayernligakicker etwas einfallen lassen. Der TSV Presseck hingegen hat zunächst ein kleines Schmankerl auf dem Sportgelände. Denn am Montag gastiert die U21 des 1. FC Nürnberg in Presseck und bittet zum Tanz.

STATISTIK

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BILDER ZUM SPIEL

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